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Russische Obugristen


Alexej Nikolajevič Balandin (Баландин, Алексей Николаевич)


*1911, † nach 1960,
Russischer Sprachwissenschaftler und Folkloreforscher. Übersetzer und Rezensent von Werken obugrischer Schriftsteller.

Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Kalinin, Doktorantur am Institut der Völker des Nordens, Dissertation 1935.
1933/34 erforschte er die mansische Sprache und Folklore von den Flüssen Sosva und Ob. 1938 befasste er sich zwischenzeitlich zusätzlich mit der Sprache und Folklore des Vach-Chantischen.
1935/36 war er im Bereich der Nationalschulen tätig; ab 1937 arbeitete er im Institut der Völker des Nordens. Er veröffentlichte mehrere Sammelbände mit mansischen Märchen und Liedern (1935, 1937, 1938, 1939), eine Fibel (1947) und Lehrbücher für die ersten Klassen der Nationalschule (1947, 1949, 1950, 1951, 1955); ebenso liegen eigene Arbeiten zur mansischen Sprache vor (1939, 1949, 1959 u.a.), darunter 1960 ein Mansisch-Lehrbuch für Selbstlerner.
Nach Ende des 2. Weltkriegs, an dem er teilgenommen hatte, arbeitete er in Leningrad zunächst an der Universität, anschließend am Herzen Institut.

Zusammen mit seiner Frau M.P. Vachruševa, einer Muttersprachlerin des Konda-Mansischen, publizierte er 1957 ein Mansisch-Lehrbuch für die Lehrerausbildung sowie 1958 ein mansisch-russisches Wörterbuch.

(Elena Skribnik; übersetzt von Elena Skribnik und Veronika Bauer)

Links:

  • Artikel in der Enyklopädie Jugoria "Nikolajevič Balandin Alexej".
  • Werke (Auswahl; Weiteres s. Gesamtbibliographie):

    Valerij Nikolajevič Černetsov (Чернецов, Валерий Николаевич)


    *1905 in Moskau, † 1970 ebd.
    Ethnograph, Linguist, Archäologe und Folkloreforscher.

    Studierte Frühgeschichte der Obugrier (Chanten und Mansen), Nenzen und Selkupen, Ethnographie der Chanten und Mansen sowie mansische Sprache und Folklore.
    1923 arbeitete er im Nord-Ural im Rahmen einer geodätischen Expedition. Lebte lange Zeit bei den Mansen, erlernte ihre Sprache fließend und sammelte ethnographische und Folklorematerialien. Aus dieser Zeit stammt der ihm verliehene mansische Name Lu:sum chum, unter dem er auch in einen Clan aufgenommen wurde.
    1925 begann er an der ethnographischen Abteilung der geographischen Fakultät der Leningrader Universität zu studieren. Seit dieser Zeit war seine hauptsächliche Tätigkeit der Erforschung der Sprache, Kultur und Geschichte der Völker des Nord-Urals und Nord-Sibiriens gewidmet.
    Schon als Student verfasste er einige interessante Publikationen. In den 1930er Jahren arbeitete er zunächst im Institut der Völker des Nordens an der Verschriftung der mansischen Sprache. 1932 brachte er die erste mansische Fibel heraus, 1933 eine kurze Grammatik, gefolgt von einem Wörterbuch (1936) sowie mansischen Märchen (1934, 1935 a,b). 1935 wechselte er zum Institut für Ethnographie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Ab 1940 arbeitete er im Institut für Archäologie, wo er 30 Jahre lang wirkte.
    Seine Dissertation ist den wichtigsten Etappen der Geschichte des Ob-Beckens seit dem Altertum bis zum 10. Jh. u. Z. gewidmet und damit auch der Ethnogenese der Ob-Ugrier. In seinen Expeditionen erforschte er Archäologie, Ethnographie und Folklore auf den Flüssen Nord-Soswa, Konda und der Lozva. Er beschäftigte sich mit archäologischen Kulturen in Salechard und Ust-Poluj, mit Felszeichnungen im Ural (veröffentlicht in zwei Bänden 1964 und 1971); er erforschte mehrere Grabungsstätten in West-Sibirien und leitete die Mangazeja-Expedition (1946/47) und die West-Sibirische Expedition (1948-70).
    Seine letzte Arbeit, die er vor seinem Tod nicht mehr beenden konnte, behandelt die ethnokulturellen Areale West-Sibiriens. Seine ethnographischen Materialien (Tagebuchaufzeichnungen) wurden posthum veröffentlicht.

    (Elena Skribnik; übersetzt von Elena Skribnik und Veronika Bauer)

    Links:

  • Artikel in der Enyklopädie Jugoria "Černetsov, Valerij Nikolajevič". (russisch)
  • Artikel auf allsever.ru: "Чернецов Валерий Николаевич". (russisch)
  • Werke (Auswahl):

    Nikolaj Ivanovič Terjoškin (Терёшкин, Николай Иванович)


    *25. Dezember 1913 in Sogom bei Chanty-Mansijsk, † 28. Februar 1986 in Leningrad.
    Chantischer Philologe und Pädagoge, Autor mehrerer Fibeln und Lehrbücher auf Chantisch.

    Stammt aus einer Familie von Jägern und Fischern. 1935/36 Lehrer in der Elementarschule des Dorfes Polnovat. 1936-40 Studium am Institut der Völker des Nordens in Leningrad.
    Nahm am 2. Weltkrieg teil, wurde schwer verwundet. Nach dem Krieg Doktorstudium, lehrte am Herzen-Institut der Fakultät der Völker des Nordens in Leningrad. Später wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion in Moskau.
    Zu seinen Leistungen zählen die Beschreibung der grammatischen Strukturen des Chantischen, seiner Dialektologie, insbesondere der Ost-Dialekte des Chantischen. Autor der Grammatik und des Wörterbuches für das Vach-Chantische. Veröffentlichung von Fibeln für die Nationalschulen (1958, 1959) sowie Lehrbüchern und weiteren didaktischen Materialien (u.a. 1951 zusammen mit J.N.Russkaja).
    1967 Dissertation (kandidat nauk) zur Phonetik und Morphologie dieses Dialekts. Übersetzertätigkeit Russisch-Chantisch-Russisch.

    (Elena Skribnik; übersetzt von Elena Skribnik und Veronika Bauer)

    Links:

  • Artikel in der Enyklopädie Jugoria "Terjoškin Nikolaj Ivanovič" (russisch).
  • Werke (Auswahl):

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    Last update: 24-08-2023